Positionierung: Warum nicht jeder Ihr Kunde ist

Positionierung ist, wenn Sie Ihr Angebot spitz auf eine Zielgruppe zuschneiden. Sie ist jedoch auch Charakter- und Einstellungssache. Denn zu ihr gehört ebenso der Unique Selling Point. Und dieser ist nicht unbedingt der, für den viele ihn halten.

So wissen zahlreiche Unternehmer oder Freelancer auch nach Jahren am Markt nicht, was sie einzigartig für Ihre Kunden macht. Sätze wie: „Wir verkaufen halt Schnürsenkel.“ oder „Ich bin der Friseurmeister für die ganze Familie.“ überzeugen genauso wenig, wie sie überraschen.

Geht das als Positionierung durch? Mhh …

Wie bereits erwähnt: Der USP versteckt sich gerne im Detail. Ebenso wie der Teufel. Doch agieren sie automatisch als Team? Gott bewahre, zum Glück nicht! 🙂

Dabei ist ein unverkennbarer Unique Selling Point essenziell, um sich überhaupt tragfähig positionieren zu können.

Was Positionierung mit des Pudels Kern zu tun hat

Die beiden Faust fand ich zwar nur so lala, doch Goethes persönlicher Black Dog ist mir in Erinnerung geblieben.

Ebenso wie der Pudel zeigt auch die Positionierung das wahre Gesicht eines Unternehmens: Sie macht bis dahin Verborgenes erst so richtig sichtbar.

Hierbei beantwortet sie die wichtigste Frage der Zielgruppe: Was machen die anders als die Konkurrenz? Und wie profitiere ich davon?

Chancen und Risiken der spitzen Positionierung

Wer sich für A entscheidet, verzichtet auf B. In der Regel. Ebenso verhält es sich mit der Positionierung:

Haben Sie Ihre Zielgruppe eingegrenzt, schließt das Personen aus, die nicht dazugehören.

So verkleinern Sie den Kreis potenzieller Käufer und Käuferinnen. Was als Risiko daherkommt, entpuppt sich bei näherer Betrachtung jedoch als echte Chance. Spitz positionierte Anbieter profitieren nämlich von unschlagbaren Vorzügen in Sachen

Zeit, Geld und Nerven sparen – die Vorteile im Check

Zeit ist Geld. Geld lässt sich stets mehren, Zeit nicht. (Stichwort: Skalierung.) Daher ist bereits dieser Vorteil einer spitzen Positionierung unbezahlbar:

Kennen Sie Ihre Zielgruppe in- und auswendig, können Sie ihr Marketing, Angebot, Service & Co. auf den Leib schneidern.

Dies spart Zeit und minimiert Ihre Streuverluste enorm. Denn warum sollten Sie beispielsweise eine Printanzeige schalten, wenn Sie Ihre Zielgruppe zu 98 % online erreichen?

Positionierung trennt die Spreu vom Weizen

Als langjährige Künstlerin weiß ich: Manche lieben meine Werke. Andere finden sie scheiße. Für mich ist das absolut in Ordnung. Unter uns gesagt ist es mir sogar ganz recht.

Denn so trennt sich automatisch die Spreu vom Weizen. Ich kann also genau die Kunden begeistern, die am meisten vom Mehrwert meiner Dienstleistungen profitieren.

Auf jemanden, der sich nur zähneknirschend für mein Angebot entscheidet, trifft das erfahrungsgemäß nicht zu. Gilt das nicht auch für Sie?

Ich meine: Unpassende Kunden kosten viel Zeit und Energie. Wertvolle Ressourcen, die für nachhaltige Begeisterung an anderer Stelle fehlen.

Manchmal klappt die Zusammenarbeit bei aller Liebe nicht. Dank einer spitzen Positionierung ist es aber möglich, dieses Ausfallrisiko zu minimieren.

Apropos:

Everybody’s Darling ist Everybody’s Depp?

Generalisten machen sich das Geschäftsleben oft unnötig schwer. Sie verzichten auf eine glasklare Positionierung, um eine möglichst breite Masse anzusprechen. Das wirkt auf den ersten Blick durchaus sinnvoll:

Je größer der potenzielle Kundenstamm ist, desto mehr Umsatz winkt.

Theoretisch. Denn praktisch geht diese Rechnung allzu oft nicht auf. Die Gründe hierfür sind vielfältig.

So ist es für Generalisten meist schwer, angemessene Preise für ihr Angebot durchzusetzen. Schließlich wird einem Hans Dampf in allen Gassen nicht unbedingt die Kompetenz eines etablierten Experten zugetraut. Das muss selbstverständlich nicht stimmen, keine Frage! Doch ist es meist die – wenn auch nur wahrgenommene – Realität.

Gleichzeitig erschwert eine schwammige Positionierung nachhaltig effiziente Marketing-Aktivitäten. Wie sollen Sie Ihre Unternehmensbotschaft auch anbringen, wenn der Empfänger unklar ist?

Gerade fällt mir ein: Vielleicht ist eine missglückte Werbeaktion from outer space ja der Ursprung des legendären Wow-Signals … 🙂

Fazit: Positionierung und Erfolg sind ein echt starkes Team!?

Wer erfolgreich sein möchte, muss glasklar positioniert sein. Oder? Stimmt. Auf der anderen Seite darf eine wesentliche Information nicht fehlen:

Eine spitze Positionierung ist keine Garantie für ein tragfähiges Business. Die gibt es sowieso nicht.

Und: Auch Generalisten können unglaublich viel bewegen. Burggrabenunternehmen mit einem breit gefächerten Portfolio sind ein exzellentes Beispiel hierfür. Oder denken Sie nur an universelle Experten wie Galileo oder Aristoteles!

Übrigens tanze auch ich gerne auf mehreren Hochzeiten. Wie bereits erwähnt: Ich bin nicht ausschließlich als Business-Texterin für den Mittelstand tätig.

Verringert dies meinen finanziellen Erfolg? Kann sein. Auf der anderen Seite ist Geld für mich nie Grund, sondern Resultat.

Meine Hauptmotivatoren sind Inspiration, Begeisterung und die Freude am Lernen. Dafür stehe ich. Auch, wenn diese Spitze vielleicht etwas stumpfer als bei anderen Texter*innen ist.

Lesetipp zum Thema: Jon Christoph Berndt beschreibt in diesem klasse Beitrag praxisnah, was Positionierung kann und muss.