Reichweite im Online-Marketing erklärt - B2B Marketing Lexikon

Reichweite ist nach wie vor eines der wichtigsten Ziele im Online-Marketing. Als Kennzahl gibt sie nämlich an, wie viel Zielgruppe Sie mit Ihren Werbemaßnahmen erreichen.

Dabei wird sie in die Brutto- und Nettoreichweite unterteilt: Erstere gibt Auskunft über die angefallenen Kontakte, während Letztere die tatsächliche Anzahl der Personen sichtbar macht.

Daher darf Reichweite auch kein Selbstzweck sein. Denn alleine bringt sie nicht automatisch mehr Umsatz. Und schon gar keine begeisterten Kunden.

Fragen Sie sich nämlich:

Was nützt es, wenn Sie jeder Apfelliebhaber im World Wide Web kennt, Sie aber Birnen an Mann und Frau bringen wollen?

Eben.

Natürlich gibt es einige Ausnahmen, die für eine möglichst hohe Reach sprechen. Eine allgemein gehaltene und mit CPI monetarisierte Website ist hierfür ein gelungenes Beispiel. Oder aber das mit AdSense angereicherte YouTube Video.

Als B2B-Anbieter werden diese und ähnliche Modelle für Sie jedoch eher weniger relevant sein.

Wer profitiert von Reichweite?

Sie als Unternehmen und auch Ihre Zielgruppe. Denn klar ist: Lösen Ihre Produkte oder Dienstleistungen deren Problem, ist jedem geholfen.

Ist Reichweite SO wichtig?

Jein. Ohne Reichweite laufen Ihre Online-Marketing-Aktivitäten ins Leere. Gleichzeitig ist eine hohe Reichweite nicht automatisch erstrebenswert. Das kennen Sie womöglich aus weniger gelungenen Werbekampagnen:

Zwar verzeichnen Ihre SEA-Maßnahmen gute Klickraten, doch Leads verbuchen Sie trotzdem nicht.

Das kann an diversen Gründen liegen, wobei zu generische Keywords definitiv dazuzählen. Sie werden zwar von vielen Menschen gesucht, doch sind sie oft auch schwammig. Die Suchintention dahinter bleibt also unklar und Sie können keine Lösung für ein Problem anbieten.

Masse UND Klasse: 1.000 echte Fans

Erst kürzlich habe ich das Buch This is Marketing! von Seth Godin gelesen. Ein tolles Werk und ganz klar eine Empfehlung meinerseits. 🙂 Darin beschreibt er unter anderem, dass bereits „wenige“ Tausend wahre Fans den unternehmerischen Erfolg sichern. Er nennt es:

Das kleinste profitable Publikum – großartig.

Im B2B ist die Zahl oft noch kompakter. Folglich sollte Online-Marketing nicht möglichst viele Personen, sondern möglichst die richtigen Personen ansprechen. Und das ist ein bedeutender Unterschied.

Bedenken Sie auch, dass hohe Zahlen nichts über deren Qualität aussagen. Hier schließt sich der Kreis wieder: Möchten Sie Äpfel anbieten, verkaufen Sie nur mit großer Mühe an Birnen-Freunde. Wenn überhaupt.

Daher ist es nur sinnvoll, sich auf Menschen mit dem für Sie richtigen Geschmack zu konzentrieren. Wie können Sie das erreichen?

Auch das lässt sich im Online-Marketing nicht pauschalisieren. Wobei das ja auch das Schöne ist: Viele Wege führen zum Ziel. Das Trio aus testen, analysieren und optimieren wird zum unverzichtbaren Begleiter.

Gute Reise!

Lesetipp: Kompakte Buchvorstellung von This Is Marketing! – die 99 besten Wirtschaftsbücher

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