Unbedingt Füllwörter vermeiden
Viel hilft nicht immer viel. Gleichzeitig braucht wenig manchmal mehr. Auch in puncto Füllwörter?

Füllwörter haben in exzellenten Webtexten nichts verloren. So schallt es von zahlreichen Dächern über das World Wide Web hinaus. Diese Meinung ist klar. Gleichzeitig vergisst sie zu erwähnen, wie wertvoll auch diese Wörter sein können – und warum sie im fesselnden Marketing dann doch irgendwie zum guten Ton zählen.

Was sind Füllwörter?

Bei Füllwörtern handelt es sich um Worte oder spezielle Ausdrücke, die einen Text länger machen, als er eigentlich sein müsste. Meist lesen Sie an dieser Stelle davon, dass sie das Geschriebene unnötig aufblähen. Das stimmt.

Zugleich handelt es sich bei dieser Umschreibung mittlerweile selbst um eine abgedroschene Phrase. Offensichtlich also, dass der Umgang mit Füllwörtern und Artverwandtem viel Fingerspitzengefühl bedarf.

Je weniger Füllwörter sich im Text finden, desto hochwertiger ist er.

Das ist die gängige Annahme. Stimmt sie auch? Obacht, Milchmädchen im Anmarsch!

Wörter im Überfluss – und sie rocken doch!

Wohldosiert bringen Füllwörter ordentlich Leben in die Bude. Sie emotionalisieren einen Text, verleihen ihm eine menschlichere Note.

Füllwörter im B2B Blog

Diese ist es, die modernes Marketing greifbar macht. Anbieter*innen sind nämlich keine Verkäufer*innen mit Dollarzeichen in den Augen. Sie treten vielmehr als nahbarer Ansprechpartner auf Augenhöhe auf – und sind es im Idealfall.

Schnöde Werbung ist out, packendes Content-Marketing in.

Auch das schreiben sich agile Unternehmen auf die Fahne. Zu Recht, denn das Kaufverhalten im 21. Jahrhundert befindet sich im Aufbruch:

Es ist persönlich und emotional wie der Film, bei dem selbst Gefühlsmuffel klammheimlich das Taschentuch zücken. Stets an der Seite wie Mutti. Und unterhaltsam wie die älteren Staffeln der Simpsons.

Die Dosis macht das Gift

Wenn Füllwörter so toll sind, woher haben sie dann ihren schlechten Ruf? Ein hervorragender Einwand! Wie üblich gibt die zweite Seite der Medaille Auskunft:

Trägt ein Wort rein gar nichts zum Nutzererlebnis bei, wird es überflüssig. Das ist etwa dann der Fall, wenn es

  • das Lesen erschwert,
  • keinen emotionalen Nutzen bietet
  • und die Aussagen des Inhalts weder bekräftigt, noch differenziert beleuchtet.

Auch eine massive Dichte an Füllwörtern – Keywords lassen grüßen – ist ein Zeichen für mehr Wort als Inhalt. Es gilt also, die optimale Mischung aus emotionaler Aufbereitung und Prägnanz zu finden.

Solchen Content erstellen zu können, das ist Erfahrungssache. Meine Füllwörter Liste kommt daher gerade Recht. 🙂

Füllwörter Liste: 12 Favoriten, die Ihren Webtext aufpeppen

Offensichtlich: Ich breche eine Lanze für Füllwörter. Wohlgemerkt in wohldosierten Mengen. Sie müssen einfach passen.

Die nachfolgenden 12 zählen zu meinen langjährigen Favoriten. Eventuell finden auch Sie ein Wörtchen, das Ihre Webtexte bei Bedarf aus dem Dornröschenschlaf weckt? Testen Sie die Wirkung!

Füllwörter vermeiden Webtexte Storytelling

Außerdem interessant zu wissen: Werden Füllwörter als Konjunktionen verwendet, sind sie in Stilfragen oft keiner Rede wert. Ich meine: ganz oder gar nicht. Daher finden sie unabhängig ihrer Verwendung einen Platz auf meiner Füllwörter Liste.

Nun: Gibt Hinweis auf persönliche Meinung.

Etwa: Eine Möglichkeit, Vergleiche anzustellen oder Aussagen zu veranschaulichen. Im Gegensatz zu zum Beispiel kurz und knackig.

Gewiss: Deutet auf einen persönlichen Zwiespalt hin. Mögliche Einleitung für einen reflektierten Vergleich.

Endlich: Verdeutlicht den lang ersehnten Eintritt eines Ereignisses.

Freilich: Zustimmung mit Leser*in oder dem eigenen Gedankengang. Ebenso interessante Überleitung zu einer gegenteiligen Aussage.

Nämlich: Dient als Überleitung oder Ankündigung eines Beispiels. Berühmt berüchtigter Charakter. Wer kennt den Merksatz nicht?

Plötzlich: Vielleicht DAS Zauberwort im Storytelling. Der oder die Leser*in findet sich sofort im Geschehen wider – und will wissen, wie es weitergeht.

Letztlich: Synonym für schließlich. Kann auf eine Dringlichkeit oder ein Fazit hinweisen.

Eigentlich: Schwächt Aussagen ab und stellt sie eventuell infrage.

Schließlich: Ideal, um eine Zusammenfassung oder ein Fazit einzuleiten. Möglicher Hinweis auf einen Kompromiss.

Zugegeben: Texter*in lenkt ein und weist auf einen möglichen Zwiespalt hin. Spannend!

Von Zeit zu Zeit: Leicht verdauliche Form einer unregelmäßig eintretenden Zeitspanne. Geeignet, um Sachverhalte zu hinterfragen.

Fazit: Wie emotional darfs sein?

Erst kürzlich habe ich einen Blogbeitrag gelesen, der fast keine Füllwörter enthielt. Schön war das unter uns gesagt nicht. Eher roboterhaft. Brennen für ein Thema liest sich anders.

Auch wenn Füllwörter vermeiden für zahlreiche Expert*innen zum guten Ton zählt: Meiner Meinung nach ist das Regelwerk zu vernachlässigen, wenn die Message zwischen den Zeilen darunter leidet.

Da kann ein Text objektiv betrachtet noch so gut sein – lässt er mich kalt, bin ich weg. Und da schließen Sie sich doch an, oder?

Ihre Meinung ist gefragt!
Dürfen es auch für Sie passende Füllwörter sein oder bevorzugen Sie die spitze Aussage ohne Schnick-schnack?