Mittel zum Zweck. Virales Werkzeug. Turbo im Verkauf. Ist Marketing das? Und wenn nein, was dann?
In den letzten Tagen von 2021 war es wieder so weit: Zeit für die Zielsetzung.
Das vergangene Jahr durfte Revue passieren.
Eine Konstante ist bei meiner jährlichen Bilanzierung immer wieder Marketing.
Daran kommen wir alle nicht vorbei.
Doch als ich so überlegte, wurde mir klar:
Wie sollte ich es abseits steriler Definitionen für mich persönlich beschreiben?
Klar: Ohne Marketing gibt es keine Aufmerksamkeit. Und ohne sie kein Umsatz als Lebenselixier für jede Unternehmung. Ist es aber nur das? Ein Mittel zum Zweck?
Das hinterlässt einen bitteren Beigeschmack. Und den mag ich nicht.
Bäh, verkaufen. Hui, werben! Oder?
Vor einiger Zeit war ich Gast bei einem Webinar von Bodo Schäfer. Darin ging es um besseres Verkaufen.
Das ist so eine Sache. Verkaufen wird ja gerne mit nervigem Marktgeschrei in Verbindung gebracht. Manche denken, jemanden dabei etwas aufschwatzen zu müssen. Dinge oder Dienstleistungen, die eigentlich gar nicht gebraucht werden.
„Brrr, Verkäufer oder Verkäuferinnen. Nein, DAS sind wir ganz bestimmt nicht. Wir sind doch – als erstrebenswert angesehene Eigenschaft bitte hier einsetzen.“
So oder so ähnlich kam es mir schon oft unter die Ohren. Wirklich oft.
Um ehrlich zu sein hatte ich auch meine liebe lange Sorge mit dem Verkaufen. Unnötig lange, um genau zu sein.
Gleiches gilt beziehungsweise galt fürs Marketing.
Ist schon verrückt, oder?
Da haben wir Services am Start, die Menschen wirklich weiterhelfen. Doch wir verlassen uns darauf, dass Qualität schon für sich spricht.
Stopp!
Marketing ist wie der Lautsprecher. Er verstärkt unsere Botschaft: „Hey, Du in der letzten Reihe. Ja, genau Du. Die hier kann Dein Problem schnell und effizient lösen. Schau es Dir an.“
Das könnte Frau natürlich auch in ihre Hand nuscheln. Hilft aber niemandem, außer dem Gewissen. Denn: Ich hab doch geworben.
Wirklich?
Marketing ist …
Marketing ist Kommunikation. Es ist die Art, wie wir miteinander kommunizieren. Das beschränkt sich nicht nur aufs Geschäftsleben. Schließlich kommunizieren wir immer, oder? Gleiches gilt fürs Verkaufen.
Wir verkaufen vielleicht nicht unseren Service, wenn wir jemanden um ein Date bitten. Oder wenn wir nach Hilfe beim Einräumen der Lebensmittel fragen.
Dennoch mögen wir unser Anliegen erfüllt wissen. Dazu müssen wir es attraktiv kommunizieren. Der andere muss es uns also abkaufen wollen. Oder können.
- Marketing = Kommunikation
- Verkauf = Hilfe
Mehr kann sein, muss aber nicht
Wissen Sie, ich kenne die gängigen Definitionen. Kennzahlen. Strategien. Feine Nuancen. Den Unterschied zwischen Werbung und Marketing.
Dennoch bin ich nicht zufrieden damit. Offensichtlich, denn sonst hätte ich nicht diesen Blogartikel geschrieben.
Andererseits ist es vielleicht aber auch einfach naiv zu glauben, dass Marketing „mehr“ sein müsste.
Wer weiß?
In Summe komme ich für mich also zum Schluss, dass Marketing Kommunikation ist. Dennoch ist es mehr als das.
Denn da brauchen wir uns nichts vormachen: Das beste Marketing nützt nichts, wenn das Fundament nicht stimmt. Das ist die Qualität des Angebots. Und natürlich der Bedarf.
Es greifen also viele, viele Puzzleteile bei der Umsetzung tragfähiger Maßnahmen ineinander. Hier spielt es meiner Meinung nach auch keine Rolle, welche Form des Marketings gemeint ist.
Das können Empfehlungen ebenso wie die Bereitstellung von Content sein. Oder der herausragende Kundenservice.
Warum das Ganze, fragen Sie?
Nun, hin und wieder zu reflektieren schadet nicht. Der Fokus muss manchmal nachjustiert werden. Dann wird der Kern einer Sache oder eines Konzepts wieder klarer.
Und das ist mein Ziel für 2022: Klarheit. Über mein Marketing hinaus.
Was ist Ihres?
Trackbacks/Pingbacks